Tipps für Dezember: ID without Colors und Oury Jalloh

Wir möchten Euch auf zwei Veranstaltungen im Dezember hinweisen:

Mittwoch, 3. Dezember, 20 Uhr: Film und Vortrag:

„ID without Colors“ Auch in Berlin gehört Racial Profiling zur Tagesordnung. Aus aller Welt kommen Menschen in die deutsche Hauptstadt, um die künstlerische und kulturelle Atmosphäre der Stadt zu genießen. „Berlin ist multikulti“ ist das Image, das sich die Hauptstadt auf die Fahne geschrieben hat. Die Realität ist komplizierter. Seit 2002 wurden in einer berlinweiten Chronik über 150 Fälle rassistischer Polizeigewalt von der Berliner Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt (KOP) dokumentiert. Mit dem Begriff ‚institutioneller Rassismus‘ wird eine Form des Rassismus beschrieben, wie sie vor allem in Behörden und Institutionen zum tragen kommt. Hierzu zählen Praxen wie das „Racial“ oder „Ethnic Profiling“.

Wir reden mit Biblap (Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt (Berlin) über diese Form des Rassismus und zeigen den Film „ID–withoutcolors“ – einen Dokumentarfilm über racial profiling in Deutschland (2013, Regie: Riccardo Valsecchi)
Eine Veranstaltung der Kampagne Sachsens Demokratie

Sonntag, 7. Dezemeber, 20 Uhr, Mobilisierungsveranstaltung 10 Jahre Mord an Oury Jalloh – ein kollektives Verbechen staatlicher Organe in der BRD

Vor 10 Jahren schockierte der Feuertod von Oury Jalloh, an Händen und Füßen an einer feuerfesten Matratze in einer Polizeizelle angekettet, die deutsche und internationale Öffentlichkeit. Nur durch das beharrliche Nachbohren einer kritischen Öffentlichkeit und der „Initiative in Gedenken an Oury Jalloh e.V.“ wurden die zahlreichen Vertuschungsversuche der beteiligten Behörden sichtbar gemacht. Die Initiative gab nach erfolgreicher Spendenkampagne ein Gutachten in Auftrag, das nachweist, dass nur mithilfe von Brandbeschleunigern derart tödliche Brandverletzungen hervorgerufen werden können. Nach und nach treten weitere Hintergünde der Ermordung Oury Jallohs zutage, wie in diesem hörenswerten Radiofeature (Dauer: 54 min.) dargelegt wird. (Die Initiative empfiehlt, vor der Veranstaltung das Feature zu hören!)Damit stürzt das Lügengebäude, demzufolge sich Oury Jalloh selbst angezündet haben soll und in dem sich Polizei, Staatsanwaltschaft und Justiz seit 10 Jahren verkriechen, endgültig in sich zusammen. Wer trägt Verantwortung für den Mord an Oury Jalloh? Wer hat Interesse an Beweisvernichtung und Justizsabotage? AktivistInnen der Initiative berichten über den aktuellen Stand ihrer Arbeit, die anhaltende Repression und wollen mit euch auch über Parallelen anhand der Aufarbeitung des NSU-Komplexes diskutieren.

Wir mobilisieren mit dieser Veranstaltung gleichzeitig zur Gedenkdemonstration am 10. Todestag von Oury Jalloh, dem 7. JANUAR 2015 IN DESSAU. DEMONSTRIERT MIT UNS GEMEINSAM GEGEN DIESES STAATSVERBRECHEN! OURY JALLOH — DAS WAR MORD! Eine Veranstaltung von kosmotique, KOP Dresden und RM16

Beide Veranstaltungen finden statt in der kosmotique, Martin-Luther-straße 13, 01099 Dresden

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