Fr, 7.2.14 9:30 bis 17 Uhr
Deutsches Hygiene Museum
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Programm
Rassismus in seinen unterschiedlichsten Ausprägungen gefährdet das friedliche Zusammenleben in demokratischen Gesellschaften. Auf individueller Ebene führt er zur Diskriminierung, Ausgrenzung, Bedrohung und Gewalt gegen die Betroffenen. Nicht erst seit der Selbstaufdeckung der terroristischen Vereinigung «Nationalsozialistischer Untergrund» (NSU) gewinnt auch der Begriff des «institutionellen Rassismus» in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Die Versäumnisse von Verfassungsschutz und Polizei bei den Ermittlungen im Falle des NSU lassen auf strukturelle Blindheit von Institutionen gegenüber rassistischen Motiven bei Straftaten schließen. Aber auch in anderen Organisationen und Institutionen findet sich Rassismus. Wir wollen institutionellen Rassismus genauer untersuchen und Wege zu seiner Überwindung zeigen. Wir werden zunächst «institutionellen Rassismus» in seinen theoretisch-begrifflichen und praktischen Dimensionen sowie seine Relevanz für ein demokratisches Gemeinwesen und eine demokratische Gesellschaft beleuchten.
In Workshops werden wir konkrete Beispiele zusammentragen, Gründe, Strukturen und Akteurinnen und Akteure benennen und Strategien zur Bewältigung von institutionellem Rassismus erarbeiten.
Mit der Tagung setzen das Kulturbüro Sachsen und Weiterdenken ihre Reihe zu Fragen von demokratischer Kultur in Sachsen fort. Die Tagungen zum Extremismusansatz und Extremismusbegriff (2010), «Ordnung und Unordnung (in) der Demokratie» (2011), «Sachsens Demokratie?» (2012) und «Wer schützt die Verfassung? – Kritik zu den Verfassungsschutzbehörden und Perspektiven jenseits der Ämter» (2013) wurden dokumentiert und können im Internet unter www.weiterdenken.de herunter geladen werden.
Workshop 1
Heute geschlossene Veranstaltung
Zum Umgang mit rassistischen Einlasspraxen in Clubs und Diskotheken
mit
Iris Fischer-Bach und Daniel Bartel, Antidiskriminierungsbüro Sachsen
Workshop 2
Rassismus im Ort
Politik und Ermittlungsbehörden – Das Beispiel Mügeln
mit
Friedemann Affolderbach, Goethe-Universität Frankfurt/Main
Solvejg Höppner, Kulturbüro Sachsen e. V. – Mobiles Beratungsteam
Dr. Britta Schellenberg, Centrum für angewandte Politikforschung an der LMU München
Workshop 3
Besetzte Stellen
Rassistische Diskriminierung in Arbeit und Ausbildung
mit
Rudaba Badakhshi, Stadt Leipzig, Referat für Migration und Integration
Swetlana Kreismann, Ausländerrat Dresden
Andreas Hieronymus, Institut für Migrations- und Rassismusforschung Hamburg
Workshop 4
Racial Profiling
Zwischen gesellschaftlicher Realität und antirassistischen Handlungsoptionen
mit
Kampagne für Opfer rassistisch motivierter Polizeigewalt Dresden
Martin Herrnkind, Amnesty International, Themenkoordinationsgruppe Polizei und Menschenrecht