Petition gegen Racial Profiling

Auf der Website von openpetition.de findet sich eine Petition, die sich gegen „Racial Profiling” richtet. Wir rufen alle Menschen auf sich an dieser Petition zu beteiligen und sie mitzuzeichnen. Link zur Petition

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Gericht erlaubt racial profiling – rassistische Kontrollen ab jetzt legal?

Am 27. März 2012 urteilte das Verwaltungsgericht Koblenz, dass Bundespolizist_innen in Grenzgebieten sogenannte verdachtsunabhängige Kontrollen durchführen dürfen und dabei auch das äußere Erscheinungsbild, etwa die Hautfarbe, als Kriterium für die stichprobenartigen Kontrollen heranziehen dürfen.

Ein Polizeibeamter sagte dabei ganz offen, „… wenn er die Vermutung habe, ein Reisender halte sich möglicherweise illegal auf, frage er, wohin der Reisende fahre und bitte um Vorlage von Ausweispapieren. Er spreche dabei Leute an, die ihm als Ausländer erschienen. Ein Kriterium sei hierbei auch die Hautfarbe“ (PM des VG Koblenz).

Das Gericht wies die Klage, dass die Kontrolle, die Auslöserin für den Prozess war, rechtswidrig ist zurück: „Die einschlägigen Vorschriften verpflichteten die Beamten der Bundespolizei, bei einer Kontrolle entsprechende Lageerkenntnisse und einschlägige grenzpolizeiliche Erfahrung zugrunde zu legen. Hierdurch werde willkürliches Vorgehen ausgeschlossen.“ (PM)

Ironisch ist an diesem Fall nicht nur, dass die Kontrollen in den Grenzgebieten als „verdachtsunabhängig“ bezeichnet werden, obwohl doch ein klarer Verdacht vorliegt, nämlich die „illegale“ Einreise ins schöne rassistische Deutschland. Der Unterhaltungswert dieses eigentlich tragischen und diskriminierenden Urteils liegt vor allem darin, dass die deutsche Bundesregierung behauptet, es gebe gar kein racial profiling in Deutschland, weil sich das mit dem Grundgesetz nicht vereinbaren ließe.

Dass racial profiling mit dem Gleichheitsgrundsatz nicht vereinbar ist, thematisieren auch der law blog und juraexamen.

Gegen das Urteil kann noch Berufung eingelegt werden. Eine Legalisierung von racial profiling trägt dazu bei, die rassistische polizeiliche Praxis, die rassistischen Strukturen und den rassistischen Konsens in Deutschland noch zu verfestigen. Schluss mit racial profiling, Schluss mit rassistischer Polizeigewalt!

 

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Unvergessen: Rassistischer Mord an Jorge Gomondai

Am 6. April 1991 starb in Dresden der 28jährige Mosambikaner Jorge João Gomondai infolge eines brutalen rassistischen Überfalls. Am Ostersonntag fand ihn eine Straßenbahnfahrerin gegen 4 Uhr blutüberströmt auf der Straße in der Nähe des damaligen Platzes der Einheit (heute Albertplatz). Einige Tage später erlag er im Krankenhaus seinen Verletzungen. Die Ermittlungen führten sehr bald zur rechtsradikalen Szene. Die jugendlichen Täter hatten Gomondai gehetzt und zum Sprung aus der fahrenden Straßenbahn gezwungen. Im Prozess 1993 wurden vergleichsweise milde Urteile verhängt.

Damit der rassistische Mord, die nachlässigen Ermittlungen und die milden Urteile nicht in Vergessenheit geraten und aus Solidarität mit Freund_innen und Familie von Jorge Gomondai rufen der Ausländer_innenrat, KOP und andere Gruppen zur Kundgebung am Mittwoch, 4. April um 18 Uhr am Jorge-Gomondai-Platz auf.

Termine im Überblick:

  • Dienstag, 3. April 19 Uhr: Filmvorführung „Jorge – Tod eines Vertragsarbeiters“, Ausländerrat Dresden, Heinrich-Zille-Str. 6
  • Mittwoch, 4. April 18 Uhr: Kundgebung am Jorge-Gomondai-Platz
  • Samstag, 7. April: Antirassistisches Fußballturnier

 

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Veranstaltungshinweis: Struktureller Rassismus in Deutschland

vokü.cartonage – vegane Gaumenfreuden und politisches Dessert:
Ausgrenzung mit System. Die Alltäglichkeit des strukturellen Rassismus in Deutschland.

Wo: AZ Conni

Wann: Mittwoch, 14. März um 20 Uhr

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Antirep-Demo gegen Polizeikongress in Berlin

„fight capitalist war, fight capitalistic peace!“

„Es gibt Verrückte in der Bundesrepublik“, betonte jüngst Jörg Ziercke, Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA). und: „Das Internet ist mit seinen rund 5.000 islamitischen Websites weltweit für Terroristen zu einer Fern-Universität geworden“. Aha.

Aufruf von KOP Berlin:

Am 14. und 15. Februar 2012 findet der inzwischen 15. Europäische Polizeikongress in Berlin statt. Dort treffen sich Vertreter von Rüstungsunternehmen mit Innenpolitik, Geheimdienst und Polizei. Das Motto dieses Jahr: “Vernetzte Sicherheit: Terrorismus Homegrown – International – Cyber”. Die behandelten Themen sind unter anderem: Strategies for Homeland Security, Fight against radicalization and extremist ideologies, Border Control, Police cooperation in Europe, Cyber crime, Cyber war.

Wir wenden uns gegen die koordinierte und instututionalisierte rassistische Kriminalisierung von Menschen aus unserer Mitte.

KOP ruft gemeinsam mit einem breiten Bündnis von  Berliner Gruppen auf zum gemeinsamen und solidarischen Widerstand gegen rassistische Polizeischickane, Willkür und Diskriminierung, gegen Überwachungswahnsinn und Kriminalisierung.

Ort: Herrfurthplatz Berlin-Neukölln
Datum: 28. 01. 2012
Zeit 16:00

Mehr Informationen finden sich im   Aufruf von “no justice, no peace

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Solidarität mit der Initiative Oury Jalloh

Oury Jalloh, das war Mord!

Die mediale Berichterstattung über den brutalen Polizeieinsatz gegen die Gedenkveranstaltung an den Tod Oury Jalloh macht uns zutiefst betroffen und wir sind empört über das Vorgehen der Polizei.

Pressemitteilung der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh

Schon im Vorfeld der Veranstaltung wurde seitens der Polizei versucht, das Motto der Veranstaltung „Oury Jalloh das war Mord“ zu verbieten. Dies nahmen die BeamtInnen während der Veranstaltung wieder zum Anlass und es kam wiederholt zu gewaltätigen Angriffen auf DemonstrantInnen, obwohl der Demonstrationszug friedlich verlief und auf die Polizeiliche Provokation nicht eingegangen wurde. Mouctar Bah, Initiator der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh, wurde zum Ende der Veranstaltung sogar bewußtlos geprügelt und musste ins Krankenhaus eingewiesen werden. Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht kritisierte zwar den Polizeieinsatz in Dessau, machte aber gleichzeitig noch einmal darauf aufmerksam, das Polizisten keine Mörder seien (mdr) . Anstatt eine vollständige Aufklärung des Todes Oury Jalloh zu fordern, wird die Polizei in Schutz genommen und Menschen, die die Wahrheit fordern werden geschlagen und getreten. Das Gerichtsverfahren zur Aufklärung des Falls Oury Jalloh konnte nur auf Druck der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh wieder aufgenommen werden, hat aber weiterhin nicht Anklage wegen Mord erhoben, obwohl es im ersten Verfahren mehrere Indizien dafür gab (Prozessberichte).

Wir sind bestürzt über diese Zustände und Fordern

eine Vollständige Aufklärung zum Tod Oury Jalloh
eine unabhängige Untersuchung der Vorfälle am Samstag den 07.03.12
ein Ende der Schikanen gegen die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh
Schluß mit der rassistischen Hetze der Dessauer Polizei

Prozesstermine:

09.01.2012
13.01.2012
19.01.2012 (Der 19.01.2012 wird aller Voraussicht nach NICHT der letzte Verhandlungstag sein!)

Immer ab 9:30 Uhr vor dem Landgericht Magdeburg, Saal A23.

Solidarität mit allen Betroffenen rassistischer Gewalt
Schaut nicht weg, greift ein! Die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen.

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addn: Menschenjagd zum Weihnachtstag

aus einem Artikel der addn:

„Pünktlich zum ersten Weihnachtstag kam es in der Dresdner Südvorstadt einem Zeitungsbericht zufolge zu einem Großeinsatz der Bundespolizei. Dazu hatten dutzende Beamtinnen und Beamte einen Reisebus mit griechischem Kennzeichen angehalten und dessen Insassen kontrolliert. Dabei wurden nach Polizeiangaben die Personalien von insgesamt zwölf Menschen festgestellt, die vermutlich aus den Bürgerkriegsregionen Afghanistans und dem Irak stammen. Zuvor soll sechs der Insassen die Flucht gelungen sein. Noch Stunden später kreiste ein Hubschrauber über der Gegend hinter dem Hauptbahnhof, um die Bundespolizei bei ihrer Menschenjagd zu unterstützen. Begründet wurde die Aktion mit der “auffälligen Fahrweise” des “unscheinbar blau lackierten” Reisebusses. Der aus Athen kommende Bus habe nicht die direkteste Verbindung gewählt, sondern sei bereits in Heidenau von der Autobahn abgefahren, begründete Einsatzleiter Sven Jendrossek das Vorgehen.

Seit März 2011 sollen demnach “wiederholt unerlaubt eingereiste Afghanen am Hauptbahnhof Dresden festgestellt worden” sein. Polizeiliche Ermittlungen sollen dabei ergeben haben, dass “die Geschleusten mittels Reisebus von Athen/Griechenland” in “von außen verschlossen und nicht belüfteten” Hohlräumen nach Deutschland gebracht worden sind. Genaue Zahlen veröffentlichte die Bundespolizei ebenso wenig, wie Bilder der als “lebensgefährlich” eingestuften Verstecke. Stattdessen bestimmen unkritische Berichte wie in dem Artikel in der Sächsischen Zeitung die mediale Berichterstattung und unterstellen damit den Flüchtlingen indirekt eine Gefährdung der deutschen Bevölkerung. Am Hauptbahnhof in Dresden kommt es schon seit Jahren immer wieder zu “verdachtsunabhängigen” Kontrollen durch Beamtinnen und Beamte der Bundespolizei. Dabei werden vor allem die Menschen kontrolliert, die nicht in das Raster des “Herkunftsdeutschen” passen.“ zum ganzen Artikel bei addn

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Berlin: Demo gegen Polizeigewalt, Nazis und Faschisten

Aus dem Aufruf der Initiative In Gedenken an Oury Jalloh e.V. „Break the Silence!“

„Wir, die Initiative In Gendenken an Oury Jalloh e.V., wollen mit euch gemeinsam gegen Nazi – und Staatsgewalt demonstrieren. Die Vertuschung der rassistischen Morde, ausgeübt von Nazis, und die Freisprüche für Polizeibeamt_innen nach rassistischen und menschenverachtenden Tötungen sind zwei Seiten derselben blutigen Medaille. Wir lassen uns nicht mundtot machen und kämpfen weiter gegen Rassismus, Diskriminierung, Residenzpflicht, gegen rassistische Polizeigewalt und gegen die Kriminalisierung von Aktivist_innen.“

Samstag, den 17. Dezember 2011 | Start 13 Uhr | Hermannplatz Berlin Neukölln

 

Info zu Oury Jalloh:

Am 7.1. 2005 wurde Oury Jalloh von der Dessauer Polizei in „Schutzhaft“ genommen, wo er  in einer Gewahrsamszelle an Händen und Füßen an Wand und Boden „fixiert“ qualvoll verbrannte. Mehr

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Berlin: Demo gegen strukturellen und alltäglichen Rassismus

Das Berliner Bündnis gegen Rassismus ruft für Samstag, 10. Dezember zur Demo gegen Rassismus auf.

Aus dem Aufruf:
„Enver Şimsek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Yunus Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık und Halit Yozgat wurden zwischen 2000 und 2006 von Neofaschisten kaltblütig ermordet.

Es ist an der Zeit Tacheles zu reden!

Die Tatsache, dass hinter den Morden die „rechtsextremistische“ Gruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) stand, wird von Politiker_innen dazu genutzt, das Problem des Rassismus einmal mehr auf extremrechte Randgruppen zu verweisen.

Eine mörderische Verflechtung aus Neonazis und Sicherheitsorgane konnte ungestört ihr Unheil treiben, ohne dass es nach rechtsextremen und rassistischen Hintergründen ermittelt wurde.

Um Rassismus als Alltagsphänomen zu erkennen, muss sich mit den Strukturen auseinandergesetzt werden, die dieses ermöglichen und still schweigend auf Kosten von Anderen ausgelebt werden

Während die Bundes- und Landesregierung anhand der Extremismusklausel, Maßnahmen gegen den vermeintlichen linken oder islamistischen Terror verabschiedet, werden Menschen in Deutschland aus rassistischen Gründen ermordet.

Aus diesem Hintergrund dient die angemahnte Verteidigung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung gegen „Extremisten“ dazu, Rassismus zu einem Problem von Einzeltätern abzustufen.

Wir wollen Gegenwehr gegen diese Politik!“

Demobeginn: Samstag, 11 Uhr, Karl-Liebknecht-Straße am Alexanderplatz

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Tipp: Ausstellung zu rassistischer Polizeigewalt

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe: „Außer Kontrolle – Facetten europäischer Sicherheitspolitik“ wird im Monat November im AZ Conni eine Ausstellung zu rassistisch motivierter Polizeigewalt gezeigt. Den ganzen Monat finden außerdem dienstags und donnerstags Vorträge statt.

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